Asyl-Netzwerk Neulußheim: Gemeinsam Kochen mit Geflüchteten aus Gambia

10 Namen standen auf der Anmeldungsliste unter der  zweisprachigen „Einladung / Invitation“ zum gemeinsamen Kochen und Essen in der Containeranlage Am Sandbuckel und es sollten noch mehr werden, die von dem Angebot angelockt wurden. Die Einladung wurde ausgesprochen von Charlotte Johansen und Matthias Schneble.

Beim Willkommens-Treffen mit den neu nach Neulußheim gekommenen Geflüchteten war die Idee zum gemeinsamen Kochen in einem Gespräch zwischen Solomond Singhateh aus Gambia mit den zwei Ehrenamtlichen vom Asylarbeitskreis, Charlotte Johansen und Miriam Walkowiak, zustande gekommen.  Ziel sollte sein, gemeinsam beim Kochen und Essen auch gleichzeitig deutsche Sprache zu vermitteln, denn am besten lernt man schließlich beim praktischen Tun und Reden dabei und darüber. Knapp zwei Wochen später traf man sich also in der Gemeinschaftsküche der Unterkunft Am Sandbuckel. Weitere Unterstützung leistete Matthias Schneble, der in der Flüchtlingshilfe beim Deutschen Roten Kreuz aktiv ist.

Charlotte Johansen hatte sich zuvor um die Einkäufe gekümmert, die von der evangelischen Kirchengemeinde gesponsert wurden. Nachdem die Gemeinschaftsküche von den Teilnehmern soweit hergerichtet war, startete die Praxisstunde. Gemüse, Kartoffeln, Couscous, Fleisch und Gewürze – und auch die benötigten Küchengeräte: zunächst wurden alle Zutaten und Geräte auf Deutsch vorgestellt und nachgesprochen. Danach verteilte Charlotte Johansen, selbstverständlich auch auf Deutsch, die Aufgaben: „Wer schält die Kartoffeln? Wer putzt das Gemüse?“

„Ich schneide die Paprika“, „Ich schneide die Auberginen“ – beschrieben die gambischen Köche jeden Arbeitsschritt. Danso, der selbst schon zwei Praktika in deutschen Küchen absolviert hatte, kannte bereits zahlreiche Ausdrücke aus der Küche. Auch Bubacarr, ein weiterer Bewohner Am Sandbuckel, arbeitet bereits als Küchenhilfe in einem Restaurant in Mannheim. Aber auch ihre Mitbewohner mit weniger Deutschkenntnissen beteiligten sich fleißig und schnitten Paprika, Fleisch und Auberginen für ein buntes Ratatouille.

Als das Essen fertig war, aßen alle am gemeinsam gedeckten Tisch und auch für den ein oder anderen später hinzugekommenen Mitbewohner wurde noch bereitwillig ein Teller dazugestellt. Anschließend räumten alle zusammen auf und spülten das Geschirr, jeder übernahm eine Aufgabe. Am Ende, so war man sich einig, war die Küche Am Sandbuckel sauberer als vor Beginn der Kochaktion. Spaß, Gemeinschaftspflege, Sprachunterricht, gemeinsames Essen und Trinken – alle waren sich einig, diese Aktion hatte sich bewährt und soll gerne Ende Mai wiederholt werden. Diesmal mit einem gambischen Nationalgericht, bestätigt Solomond und erklärte sich bereit, die Zutatenliste für den Einkauf zusammenzustellen.