Besuch im Labyrinth der Familie Gottfried in Hockenheim 30.06.2015

An einem sonnigen Dienstagmorgen machten wir Frauen vom Morgenlob uns mit dem Fahrrad nach Hockenheim auf, um bei einem Besuch bei Familie Gottfried deren Labyrinth zu besichtigen. Nachdem wir uns the-matisch schon mit den Formen und Bedeutungen eines Labyrinths vertraut gemacht hatten, waren wir gespannt, was uns nun erwartete.

Zunächst waren wir begeistert von dem wunderschönen, gepflegten, großen Anwesen und Frau Gottfried führte uns zum selbst angelegten Labyrinth auf ihrem Grundstück. Sie erzählte zunächst, wann und wie sie die Idee eines Labyrinths im eigenen Garten mit der ganzen Familie umgesetzt hatte und welche Rituale sie in ihrer Familie damit gepflegt haben. Ihr Labyrinth hat die Form eines kretischen Labyrinths.

Es sei wichtig, den Weg meditativ zu gehen, hilfreich seien Fragen wie „was belastet mich zur Zeit“, „für welches Problem suche ich eine Lösung“, „erwarte ich eine Antwort von Gott für mein Leben“. Solche Fragen helfen, sich zu konzentrieren, in die eigene innere Mitte zu finden und evtl. eine Antwort zu „erfahren“.

So durften wir, jede für sich, das Labyrinth begehen und machten unsere eigenen Erfahrungen. Für mich war es interessant, dass ich aus der Mitte heraus wieder densel-ben Weg zurückgehen musste, um zum Ausgang zu kommen. Ich stelle mir vor, dass es ist, wie bei meinem Lebensweg: Es gibt eine Mitte, einen Höhepunkt, dann bin ich aber nicht am Ende, sondern es geht dann zurück zum Ausgang. Fragen und Probleme haben eine Mitte, wenn ich die Antwort gefunden habe, bleibe ich nicht stehen, sondern gehe wieder zurück zum Leben. Es kann bis zur Mitte ziemlich eng werden. Manchmal denkt man, man wäre schon fast dort, dann geht der Weg aber verschlungen noch mal nach außen, bevor es wirklich in die Mitte geht und dann, beim Rückweg, geht es wieder weiter.

„Ausgang und Eingang, Anfang und Ende, liegen bei dir, Herr, füll‘ du uns die Hände“, dieser Gesangbuchvers erinnert mich immer wieder an unseren Besuch im Labyrinth.

Vielen Dank Frau Gottfried, auch für das leckere Brot und den Kräutertee. H.S.