Predigtreihe „Gottes Stadt kennt keine Fremden“ in Neulußheim, 8.2.2015

Die Predigtreihe „Gottes Stadt kennt keine Fremden“, die derzeit durch die evangelischen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft getragen wird, kann an Aktualität nicht überboten werden. Es ist wohl keinem verborgen geblieben, dass Fremde auch zu uns in die Region gekommen sind oder noch kommen werden, und dass man auf Fremdes mit Angst oder Besorgnis, aber auch mit Neugier und Lernbereitschaft zugehen kann. Und je näher es kommt, desto mehr betrifft es einen selbst.

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Durch das biblische Buch Ruth ist den Menschen eine Geschichte gelungener Integration geschenkt worden, die Frau Pfarrerin Katharina Garben gemeinsam mit Charlotte Johansen in eben dieser Predigtreihe am Sonntag in Neulußheim vorstellte: eine israelische Familie wird durch Hungersnot ins benachbarte Moab getrieben, findet sich gut in das neue Land ein, die Söhne heiraten dort. Tragischer weise sterben der Familienvater und die Söhne, übrig bleiben die Mutter Naomi und ihre Schwiegertochter Ruth. Mit dem vielzitierten Satz „dein Volk ist auch mein Volk, und wo du hingehst, will auch ich hingehen“ beschließt die Moabiterin Ruth ihrerseits, ihrer Schwiegermutter Naomi in das ihr fremde Nachbarland Israel zu folgen und sich dort ein Leben aufzubauen. Diese Ausgangssituation, in einem lebendig gestalteten Anspiel dargestellt, war für Garben Anlass, Mut zu machen trotz der unsäglichen Gewaltanwendung weltweit und auch vor der Haustüre, denn die Geschichte von Ruth zeige, wie Integration gelingt: durch Toleranz, Offenheit, Großzügigkeit und Vertrauen – in Naomis und Ruths Fall: Vertrauen auf Gott.