Die Kar und Osterzeit in der Kirchengemeinde

In diesen Tagen lese und höre ich die Leidensgeschichte Jesu ganz neu und fühle mich den Jüngerinnen und Jüngern nah. Sie fühlten sich vereinsamt und verunsichert, als Jesus verhaftet wurde. Gerade noch hatten sie zusammen gesessen, jetzt war alles anders. Diesen Gedanken geht der Gottesdienst am Gründonnerstag nach. Keiner kann genau sagen, wie es weiter gehen wird, so war es damals, so ist es heute. Es wird nicht Ostern ohne Karfreitag. Und doch hat Karfreitag ganz viel mit Versöhnung zu tun. Dies werden Sie hören in der Predigt von Landesbischof i.R. Dr. U. Fischer am Gottesdienst zu Karfreitag. Dieses Jahr an Ostern kommt es hart auf hart, für die Menschen in den Alten- und Pflegeheimen, in den Krankenhäusern,die gar keinen Besuch mehr haben können und ihre Angehörigen, die manchmal noch nicht mal Abschied nehmen können. Für die Schwestern und Pfleger, für die Ärztinnen und Wissenschaftler, die ständig unter Druck stehen, das richtige zu tun und zu sagen. Für alle, die um ihre Existenz bangen. Alles, was immer Halt gab, der geregelte Tagesablauf, das wöchentliche Einkaufen, sogar die Schule, sind weggebrochen als Gerüst für den Tag, das Leben überhaupt. Gerade kommt es hart auf hart, für manchen auch in der Beziehung zu Gott. Da scheint er ganz fern und es ist nichts zu spüren von Auferstehung, von Leben und Lebendigkeit, von Hoffnung und Zuversicht kann keine Rede sein. Es ist, wie der Moment am leeren Grab. Ein Blick hinein zeigt nur die Leinentücher – die Hülle des Verstorbenen. Diesen Erfahrungen gibt die Osternacht Raum zu Beginn, wenn die Worte in der Dunkelheit erklingen. Aber am leeren Grab, dem Ort der Trauer, keimt ganz klein und winzig die Hoffnung n auf, dass Jesus, der Christus wirklich auferstanden ist. Dass all das, worüber er gesprochen hatte, was Petrus und die anderen mit ihm erlebt hatten, nicht einfach eine bloße Episode in ihrem Leben bleiben sollte. Das Osterfeuer bricht die Nacht und am Feuer wird die neue Osterkerze entzündet in der Nähe des jungen Nussbaum. Diese Hoffnung, die da am  Feuer entsteht, ist Petrus und den anderen im Laufe der Zeit zur Gewissheit geworden. Jesus ist den Jüngern, den Frauen und vielen mehr an unterschiedlichen Orten erschienen. Sie haben mit ihm gegessen, so wie in Emmaus. Sie haben ihn gehört, gesehen und gefühlt. Sie haben Menschen vom ihm erzählt und sie getauft, damit auch sie dazu gehören. An unsere Taufe erinnert die Osternacht und daran, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern die Blüten der Liebe und der Hoffnung. Petrus, die Frau am Grab und die Jüngerinnen und Jünger haben diese Erlebnisse, diese Frohe Botschaft, vom Sieg des Lebens über den Tod, weitergegeben. Über hunderte Jahre hinweg hat diese Botschaft viele dunklen Stunden einen Funken Hoffnung geschenkt. Bis heute ist sie weiter gegeben worden, lebt unter uns. Ostern gibt es nicht ohne Gründonnerstag, ohne Karfreitag und ohne Karsamstag. Die Dunkelheit dieser Tage, diese Finsternis und Nachtdurchwobenheit – sie gehen dem Leben, dem Ostern voraus und sie sagen uns: Gib nicht auf, wenn es dunkel wird, wenn du meinst, es geht nicht mehr. Bleibe, harre aus und glaube und vertraue: Das Leben ist stärker als der Tod, das Licht ist stärker als die Nacht. Ostern gilt auch für dich und dein Leben: Du bist ein von Gott zum Leben berufener Mensch. Seit diesem Moment an dem die Frauen, an dem Petrus da am offenen Grab stand, glauben wir Christen, in alle Zweifel hinein, dass Gott bei uns ist, uns zur Seite steht und sei der Tag noch so dunkel. Ja, wir sind zum Leben berufen. Dass wir einander beistehen im Gebet, in einem Anruf, in einer liebevollen Geste. Dass wir füreinander glauben, wenn Zweifel und Leere uns quälen. Dass wir am Ostermorgen und füreinander das österliche Licht leuchten lassen, auch wenn Sorgen unsere Freude überschatten. Darum laden wir Sie ein sich am Ostermorgen das Osterlicht in der Kirche abzuholen und mit nach Hause zu nehmen als Zeichen der Hoffnung, als Zeichen des Sieges des Lebens über den Tod.

Abends um 19:00 Uhr singen wir nach dem Läuten „Freude schöner Götterfunken“ und “ Der Mond ist aufgegangen“.

Am Ostermontag feiern wir einen schönen Familiengottesdienst mit Raupe und Schmetterling.

Die Gottesdienste wurde in schriftlicher Form bereits in die Häuser gebracht und sind auf unserem you tube Kanal zu sehen. Wenn Sie dazu Fragen haben oder noch Bedarf besteht einen Gottesdienst gebracht zu bekommen, dann rufen Sie an.

Herzliche Grüße

Katharina Garben