Es piepst mal wieder im Glockenturm

Den Winter haben die Neulußheimer Dohlenpaare gut überstanden. Immer wieder konnte man sie beim Anfliegen auf die Schallbretter im Glockenturm beobachten und ihr „kja kja“ hören. Kleinere Streitigkeiten zwischen den Paaren gehört dazu , wie mir Herr Schmidt erklärte.

Anfang März wurde es ruhiger um den Turm. Auf dem Boden um den Turm entdeckten wir kleine Zweige. Das bedeutete , dass die Dohlen eifrig am Nester bauen sind. Unser Dohlenfreund Herr Schmidt aus Walldorf beobachtete, dass mindestens 4 Paare die künstlichen Nester im Turm belegt haben, zuerst natürlich die am höchsten hängen, für die Dohlen die Luxusquartiere. Wer später sich entschloss, das Nest zu bauen, musste sich mit den weiter unten hängenden Nisthilfen begnügen. Zum Auspolstern der Nester kratzten die Dohlen sogar Moos von den Dachziegeln, wie mir Herr Schmidt berichtete.

Das Weibchen brütet  3-6 Eier alleine aus. Das Männchen schafft die Nahrung herbei. Nach etwa 18 Tagen Brutzeit werden wohl Mitte Mai die ersten Jungdohlen ausschlüpfen. Sie sind Nesthocker und werden dann von beiden Elternteilen versorgt. Nach weiteren 30-32 Tagen verlassen sie das Nest – bei uns eine gefährliche Angelegenheit, da große Bäume in der Umgebung fehlen.

Am Anfang werden die ausgeflogenen Jungen noch von den Eltern mit Nahrung zusätzlich versorgt. Vielleicht haben wir das Glück , dass wir das auch beobachten können.

Mitte Juni haben dann sicher alle Jungvögel die Nester verlassen und schwärmen wieder hinaus in die Natur. Vielleicht ziehen sie im Herbst in den Mittelmeerraum zum Überwintern und erscheinen wieder im Frühjahr.

S.Beck