„The Sound of Music“ in der Ev. Kirche Neulußheim

Orgelkonzert mit Gerhard Müller am 1. März begeistert Publikum

Freunde der Orgelmusik kamen in der Evangelischen Kirche Neulußheim in den Genuss eines besonderen Konzertes.

Organist Gerhard Müller, der ansonsten den sonntäglichen Gottesdienst mit seinen choralen Klängen umrahmt, hatte bereits vor zwei Jahren ein begeistertes Publikum in seinen Bann gezogen. So auch an diesem Sonntagabend vor einem überaus großen Publikum.

Unter dem Motto „The Sound of Music“ präsentierte er klangliche Schönheiten auf der pneumatischen Steinmeyer-Orgel. Melodien von Billy Joel, Andrew Lloyd Webber, Sting oder Chris de Burgh, getreu dem Motto von Victor Hugo: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“.

„Wir sind alle in der Stimmung für eine Melodie“. Mit dieser Liedzeile aus dem ersten Stück „Piano Man“ von Billy Joel begrüßte Pfarrerin Katharina Garben das Publikum sowie Gerhard Müller, Organist und Künstler an der Orgel.

Wie Reggae sich aus Orgelpfeifen anhört, wurde durch Stings Lied über den Engländer in New York eindrucksvoll vermittelt. Chris de Burghs Liebeslied „Lady in Red“ brachte dann Sehnsucht und Wehmut gleichermaßen zum Ausdruck.

Das faszinierte Publikum spürte, dass die Orgel heute die Königin war. Die „Queen of the Day“ und die „Lady in Red“.

Gebannt folgte man den Melodien des Hollywood Films „The Sound of Music“ auf Deutsch: „Meine Träume – meine Lieder“, der in den 60er Jahren in die Kinos kam. Ob bei „My Favorite Things“, „So Long Farewell“ oder „The Lonely Goatherd“; in der Handlung, an Maria Augusta von Trapps wahre Lebensgeschichte angelehnt, geht es darum, das Leben zu genießen und wenn es darum geht, klare Kante gegen Gewalt und Hass zu zeigen. In diese Zuversicht hinein trugen die Melodien aus „The Sound of Music“.

Mit dem Klang des Orgelspiels stellte sich beim Publikum ein großes Wohlgefühl ein.
Kein Wunder. Spürte man doch die Leidenschaft und die volle Hingabe von Gerhard Müller an seiner Orgel.

Dazu Pfarrerin Katharina Garben, die zu jedem Musiktitel die Botschaften der Stücke mit kurzen Geschichten und Anekdoten an die Zuhörer herantrug.

Nach den Melodien zum Träumen gab es noch drei interkulturelle Begegnungen zum Abschluss. Aus Asien chinesische Folkloremusik mit dem Stück “Oogway ascends“ aus dem Film „Kung Fu Panda“ und die musikalische Reise weiter nach Ägypten mit „Benjamin Calypso“ aus dem Musical „Joseph“. Zwar eine verworrene und komplizierte Geschichte, aber Gott dachte es gut mit Josef. Er glaubte und vertraute.

Die letzte Begegnung mit „Nancy Mulligan“ von Ed Sheeran erzählt die Geschichte seiner eigenen Großeltern, wie die Katholikin Nancy Mulligan seinen protestantischen Großvater kennenlernte und heiratete.

Die Botschaften aller Stücke wurden von Gerhard Müller voller Hingabe überzeugend in warmen Klangfarben zum Ausdruck gebracht. Wie ein Flirt mit der Orgel bei den Melodien zum Träumen oder nostalgisch anmutend bei „Lady in Red“. So hatten viele Besucher ihre sonntägliche Orgel noch nie gehört.

Ohne Zugabe wurde Gerhard Müller vom Publikum nicht entlassen.

Bescheiden trat er vor sein begeistertes Publikum und dankte all denjenigen, die ihn bei den Vorbereitungen unterstützt hatten.

Pfarrerin Katharina Garben lud nach diesem musikalischen Genuss ins Gemeindehaus ein, wo der Abend mit dem sympathischen Organisten ausklang.

Renate Hettwer