Glocken

Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg war die Wiederbeschaffung der Glocken für die evangelische Kirche ein Anliegen aller Neulußheimer. Aus heutiger Sicht ist dies ein Symbol für den unerschütterlichen Aufbauwillen und den Zusammenhalt unserer Gemeinde.

Die geweihten Stahlglocken

v.l.n.r.: Montage / Die geweihten Stahlglocken, 1949 (von Martin Müller, Heilbronn)

Unter großen Anstrengungen wurden die Mittel für das neue Geläut gesammelt und am 27. November 1949 erklang es zum ersten Mal vom Turm unserer Kirche. In den kargen Nachkriegsjahren war es kaum möglich, Bronzeglocken zu bezahlen. Die dafür benötigten Rohstoffe Zinn und Kupfer waren nahezu unerschwinglich. Die Neulußheimer mussten, wie viele andere Gemeinden damals auch, auf Stahlglocken zurückgreifen.

Die Lebensdauer von Stahlglocken ist aber begrenzt. Der Glockenstuhl, der ebenfalls aus Stahl ist, wird vom Rost zerfressen.Glocken und Glockenstuhl müssen der Sicherheit halber in den nächsten Jahren erneuert werden. Dies hat auch der Glockensachverständige des Oberkirchenrats, Dr. Martin Kares, bestätigt. Die neuenGlocken der evangelischen Kirche sollen dann, der Tradition entsprechend, aus Bronze gegossen werden.

Einweihung der neuen Glocken

Mit der Initiative „Glocken für Neulußheim“ erhielt die Evangelische Kirchengemeinde im November 2009 vier neue Bronzeglocken. Verbunden damit wurden umfangreiche Schallschutzmaßnahmen am Kirchturm installiert. Der Schallpegel des Gesamtgeläutes konnte somit von 105 dB auf 85 dB reduziert werden.

2009-11-08-011

Die geweihten Bronzeglocken, 08.11.2009

Glockenstimmen

Musikalische und technische Daten:

Glockenname Gießer Gussjahr Material ∅ in mm kg Nominal
1 Christusglocke Glockengießerei Bachert 2009 Bronze 1500 2090 des‘
2 Hoffnungsglocke Glockengießerei Bachert 2009 Bronze 1180 1030 f‘
3 Friedensglocke Glockengießerei Bachert 2009 Bronze 980 591 as‘
4 Gerechtigkeitsglocke Glockengießerei Bachert 2009 Bronze 880 481 b‘
5 Taufglocke Gebr. Bachert in Karlsruhe 1909 Bronze 780 242 cis‘

Welche dieser Glocken wird ggf. als Gebets-/Angelusglocke genutzt?
Hoffnungsglocke Nr. 2

Glockeninschriften und Glockenzier (historische Glocke):
Taufglocke Nr. 5, 1909, ∅78, Gewicht 242 kg, H 78cm. Am Schulter oben ein Friesband aus Rankenvoluten mit großen Bluten und Blättern. In der Mitte steht die einzeilige Inschrift: Freuet Euch in den Herrn allewege (Phil. 4,4). Unten am Rand steht eine weitere Inschrift: Für Evangelische Kirchengemeinde Neulußheim von Gebr. Bachert in Karlsruhe 1909.

Beschreibung der Läuteanlage und des Kirchengebäudes:
Die Evangelische Kirchengemeinde Neulußheim verfügt über ein fünfstimmiges Geläut. Die neue des‘, f‘, as‘, b‘ Glocken wurden im Zusammenhang mit der im Jahr 2009 erfolgten Sanierung der Läuteanlage von der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe gegossen. Diese vier Glocken von der Glockengießerei Bachert reichhaltig und ausdrucksstark geziert. Das Medallion der Evangelischen Kirche, dass für unsere neuen Glocken von Fr. Weiß entworfen wurde, ziert alle vier Glocken. Das Motiv „Kinder“ wurde von Kinder des Evang. Kindergarten für die Friedensglocke Nr. 3 entworfen. Sie erklingt im Aufbau der Teiltöne sehr ausgewogen und harmonisch. Die Vielzahl der möglichen Teilmotive gewährt einen differenzierten und auf die jeweiligen liturgischen Bedürfnisse abgestimmten Gebrauch der Glocken.