Die Neulußheimer Protestanten trauern um Ulrich Fischer

Der Landesbischof im Ruhestand verstarb am 21. Oktober im Alter von 71 Jahren nach schwerer Krankheit in seinem Wohnort Neulußheim. Er hinterlässt seine Frau und drei erwachsene Töchter mit ihren Familien. Geboren in Lüneburg (Niedersachsen), aufgewachsen in Stelle, legte er im Gymnasium in Winsen (Luhe) das Abitur ab. Nach dem Grundwehrdienst studierte er Evangelische Theologie in Göttingen und Heidelberg. Nach der Promotion 1976 trat er im Jahr darauf seine erste Pfarrstelle in Sandhausen und Heidelberg-Kirchheim an. 1989 übernahm er die Stelle des Landesjugendpfarrers in Baden. 1996 wurde Fischer zum Dekan des Kirchenbezirks Mannheim gewählt. Am 25. Juli 1997 wurde er von der Synode der Evangelischen Landeskirche in Baden als Nachfolger von Klaus Engelhardt zum Landesbischof gewählt.

2004 war Fischer nach Neulußheim gezogen. Mit seiner Frau Brigitte und der Familie seiner Tochter Susanne wohnte er auf einem Reiterhof im Dorf. 2014 ging er in Ruhestand. Doch auch darüber hinaus war er ein äußerst engagiertes Mitglied der evangelischen Kirchengemeinde im Ort. Er feierte viele Gottesdienste und Taufen. Während der Elternzeit von Pfarrerin Katharina Garben organisierte er die komplette Gottesdienstvertretung. Im Gottesdienstausschuss war er ebenso aktiv wie im Kirchenchor, den er als begeisterter Sänger unterstützte. Die Musik war eine seiner Leidenschaften, die er regelmäßig in diversen Posaunenchören zum Ausdruck brachte. Fischer rief die Wanderfreizeit ins Leben und engagierte sich in zahlreichen Ehrenämtern. Sehr engagiert hat sich Fischer zudem bei der Arbeit im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), zu dem unter anderem der Evangelische Pressedienst (EPD), das Magazin Chrismon, das Internetportal www.evangelisch.de und die evangelische Rundfunkarbeit gehören. 2014 ist Ulrich Fischer mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg, der höchsten Auszeichnung des Landes, geehrt worden.

Fischer stand der evangelischen Kirchengemeinde Neulußheim auch im Ruhestand stets als kritischer, aber konstruktiver und loyaler Berater zur Seite. Er begeisterte seine Mitmenschen mit seiner agilen, humorvollen und offenen Art. „Er wird uns an ganz vielen Stellen fehlen“, sagt Pfarrerin Katharina Garben.