Zum Glück scheint gerade die Sonne. Da gehe ich raus auf den Balkon oder fahre in den Wald, lasse mir den Wind um die Ohren wehen und mein Herz wird weit. Dieser Moment tut mir so wohl in Tagen, in denen gerade alles schon wieder eng wird. Eng wird der Kreis derer, die ich treffen kann. Eng wird der Radius, in dem ich mich bewegen soll. Eng werden meine Gedanken, die sich in der Stunde mindestens einmal um Corona drehen. Groß werden die Sorgen um die Menschen die mir lieb sind. Manchmal würde ich gern auch mal losheulen. Weil ich die Furcht merke, die sich da in mich hinein schleicht und das Gefühl, niemand weiß einen guten Weg heraus. Ich glaube, damit bin ich nicht allein. Weder während dieser Pandemie noch sonst, wenn alles normal ist. Solche Zeiten gab und gibt es immer wieder. Auch schon, als Gott seine Propheten schickte, mit seinem Volk zu sprechen. So richtet der Prophet Jeremia von Gott aus:
Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. (Jer 31,9) Gott will den trösten und leiten, der zu ihm kommt, auch wenn er weint. Gott tröstet, d.h. er ist da, auch in der Ausweglosigkeit, er begleitet auch meinen Weg, auch meine Zweifel und er gibt sein Versprechen mich zu leiten, durch diese Tage, auf seine Weise. Das kann ich spüren, wenn ich in die Sonne trete und mein Herz wärmen lasse, wenn mir der Wind um die Ohren fegt und mir den Kopf frei bläst, wenn ich zum Telefonhörer greife und am anderen Ende eine vertraute Stimme erklingt. Gott hat versprochen uns zu trösten und zu leiten. Er tut es auch!
Gott, in mir ist es finster,
aber bei dir ist das Licht.
Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.
Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe,
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld.
Ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den Weg für mich. (Dietrich Bonhoeffer)
Am Sonntag feiern wir Gottesdienst. Es sind noch Plätze frei, Sie können sich unter 31130 anmelden.