40 Jahre der Pflege mit Herz und Hand

Auf 40 Jahre blickt unsere kirchliche Sozialstation für die HoRAN Gemeinden zurück.

40 Jahre pflegerisches Handeln im ambulanten Dienst.
40 Jahre Einsatz für ein würdevolles Leben in Alter und Krankheit.

Pfarrer Reinhard Konrad war der erste Vorsitzende der kirchlichen Sozialstation.

Wenn er heute zurückschaut, leuchten seine Augen:

„Ja, es war eine sehr intensive Zeit der Vorbereitung von 3 Jahren. Die Gespräche waren nicht einfach, aber – Gott sei Dank – hatten sie einem glücklichen Ausgang.“

Als er als Pfarrer nach Hockenheim kam, lag die häusliche Krankenpflege noch in den Händen von Diakonissen und Ordensfrauen.

Der Anstoß kam vom Land Baden-Württemberg: Es sollten überall flächendeckend Sozialstationen entstehen, möglichst in kirchlicher Trägerschaft nach dem Überwiegungsprinzip. In den HoRAN-Gemeinden überwogen die Evangelischen, also oblag ihnen der Aufbau der Sozialstation unter dem Dachverband des Diakonischen Werkes.

Die katholischen Kirchengemeinden schlossen sich als Mitglieder an.

Die Stadt Hockenheim ließ Räume des Bauhofes in der Hildastrasse als Büroräume ausbauen … dann war es am 1.Juli 1980 soweit:

Die Verträge wurden unterschrieben und der Betrieb aufgenommen.

11 Schwestern galt es zu koordinieren. Schwester Hildegard Schneider wurde als erste Pflegedienstleitung gefunden und Ingrid Auer als Geschäftsführerin.

So begann die Sozialstation ihre Arbeit ……

Heute zählt die Sozialstation über 100 Mitarbeiter/innen und 80 Ehrenamtliche.

Zur ambulante Pflege Kranker und Sterbender zuhause, der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe und den Kursen in der häuslichen Krankenpflege sind über die Jahre hinweg der Hausnotruf, Betreuungsgruppen für Demenzkranke, Essen auf Rädern und vor allem der ambulante Hospizdienst dazu gekommen.

Der wichtigste Schritt in eine gesicherte Zukunft geschah 2007 mit dem Bau des Juliane-Juchli-Hauses in der Oberen Hauptstraße mit einer Wohngruppe für an Demenz Erkrankten, ausreichend Platz für Büroräume, sowie betreute Eigentums-Wohnungen in den beiden oberen Stockwerken.

Ingrid Stalter, Vorstandssitzende, Uli Beer, Geschäftsführer, und Micha Böbel, Pflegedienstleiter, werden die aufregenden Zeiten bis zum Bau ‚ihres’ Hauses mit allen Planungen, vor allem der Konzeption der Wohngruppe nie vergessen.

„… das war sehr, sehr viel Arbeit. Wir haben verschiedene schon existierende Wohngruppen in Deutschland uns angesehen und dabei gelernt, wie das Zusammenleben an Demenz Erkrankter auf gute Weise geschehen kann Dann haben wir uns an die Arbeit gemacht: Der Zuschnitt der Wohngruppe wurde mit den Architekten verhandelt. Der Verein „vita vitalis“ hat sich gegründet als Trägerverein der WG. Wir haben eine Konzeption erstellt, dass jeder/m Bewohner/in entsprochen werden konnte.

Dem Angehörigengremium oblag die Organisation …. Die Mühe hat sich gelohnt, für eine ganze Zeit hatte unsere WG Modellcharakter in Baden.“

Heute ist das zweite Liliane-Juchli-Haus im Anbau dazugekommen mit weiteren betreuten Eigentumswohnungen und einer weiteren Demenz-WG.

Während damals vor 40 Jahren lediglich 2 Autos zur Verfügung standen und manche Schwester ihren Dienst mit dem Fahrrad versah, zählt der Fuhrpark der Station heute 28 Autos. Wobei manche Schwester heute wegen der momentanen Verkehrssituation in Hockenheim wieder lieber mit dem Fahrrad in den Dienst fährt.

Die Zeit ist nicht stehen geblieben. Sie hat die Mitarbeiter/innen, den Vorstand und die dazugehörenden evang. wie kath.Kirchengemeinden als Mitglieder immer wieder vor neue Aufgaben gestellt.

Wie unentbehrlich die Sozialstation inzwischen geworden ist, haben die Mitarbeiter/innen in den schweren zurückliegenden Coronazeiten bewiesen.

Kein Patient ist unversorgt geblieben, wenn nötig kamen die Pfleger/innen mit Schutzanzug und Handschuhen, dass manche Katze vor ihnen die Flucht ergriff.

Wir sind systemrelevant mit Herz und Hand

Das hat die kirchliche Sozialstation bewiesen und auf diesem Wege möchte sie weitergehen in die nächsten 10, 20, 30, 40 Jahre.

Mit Herz und Hand, am Puls der Anforderungen der Zeit,

bereit denen, die ihre Hilfe brauchen, zur Seite zu stehen.

(Micha Böbel, Ulrich Beer, Esther Kraus)