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Vom säen bis zum blühen – die evangelischen Kirchengemeinden der Region HoRAN starten mit kreativen Ideen in die Zukunft

Zwei ereignisreiche Wochen liegen hinter der Kirchengemeinden der Region HoRAN, Hockenheim, Reilingen, Altlußheim und Neulußheim. Die Kirchenältesten, Pfarrer:innen, Diakone und Kirchenmusiker:innen bekamen Besuch vom Kirchenbezirk. Regionale Visitation heißt das neue Konzept des Kirchenbezirks Südliche Kurpfalz, um mit Kirchengemeinden mitten im Strukturprozess der Landeskirche, Zielvereinbarungen zu treffen.

Ist es gelungen gemeinsam auf dem Weg zu sein aus HoRAN? Ja das ist, formuliert Pfarrerin und stellvertretende Dekanin Katharina Garben beim Abschlussgottesdienst in der Neulußheimer Kirche am Donnerstag abend.

Begonnen hatte die Visitation in Hockenheim mit einem Eröffnungsgottesdienst am 26.4 in Hockenheim. Vier Themenabende schlossen sich an. „Es war gut, sich kennen zu lernen in der Region und zu staunen, was es alles gibt in den anderen Gemeinden.“ Die Verantwortlichen aller vier Kirchengemeinden haben mit Hilfe der Moderatoren Andrea Schweizer und Sigfried Weber Ideen für die Zukunft entwickelt. Kirche wird in der Zukunft auch mit weniger Ressourcen, die Themen, die den Menschen der Region am Herzen liegen aufgreifen und da sein.

Dekanin Annemarie Steinebrunner sieht große Chancen darin, den Prozess der Landeskirche als Gestaltungsmöglichkeit wahrzunehmen. Schauen auf das, was in Zukunft dran ist mit den Möglichkeiten, die regionale Zusammenarbeit bietet. Die Situation der Kirchengemeinden hat sich durch Corona verändert, digitale Möglichkeiten sind in den Blick geraten. Zusammenarbeit ist so besser und schneller möglich. Wie kann es aber gelingen, ressourcenschonend vielfältige Angebote zielgenau zu machen?

Bezirkskirchenrätin Doris Vielsack stellte die Zielvereinbarungen in der Neulußheimer Kirche vor. Viele neue und gute Ideen sind dabei, wo reduziert werden kann, dass wird noch genauer zu bestimmen sein.

Im Bereich Kirchenmusik wollen alle musikalischen Gruppen der Kirchengemeinden aus HoRAN bis Ende 2024 ein gemeinsames musikalisches Projekt auf die Beine stellen.

Am Themenabend Kinder- und Jugendarbeit stand die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden im Fokus. Es wird bis 2023 ein gemeinsames Konzept für die Region HoRAN erstellt. Zusammenarbeit vor Ort und ein Konfi- Ferienkurs, der zusätzlich zu den örtlichen Angeboten  gemacht werden soll, stehen auf dem Plan.

Für die Gottesdienste in allen vier Gemeinden wird ebenfalls ein gemeinsames Konzept erstellt.  Pfarrer:innen halten in Zukunft an zwei Orten am selben Tag Gottesdienst. Gottesdienstzeiten werden dazu angepasst. Und immer wieder wird es einen besonderen, innovativen Gottesdienst für die ganze Region geben, mal unter freiem Himmel oder mal an wichtigen Orten für HoRAN.

Für den Bereich Kasualien, sprich Taufe und Trauungen sowie Segnungen hat sich die Region vorgenommen besser und auch digitaler erreichbar zu sein für Familien, die Kinder taufen lassen wollen oder Paare, die ihre Liebe unter Gottes Segen stellen wollen. Außerdem informieren sich die Gemeinden über ihre Prozesse in diesen besonderen Gottesdiensten.

Bereits beim Eröffnungsgottesdienst wurden Pflanzen verteilt, weil gemeinsam wachsen sinnbildlich zu nehmen ist, für das was sich diese vier Kirchengemeinden sich vorgenommen haben.

Mitten in einer sich verändernden Welt wird Kirche weniger Ressourcen haben, aber eben nicht weniger Ideen und Mut und Hoffnung, sich auf Neues einzulassen. Dekanin Steinebrunner stellte Gottes Segen dazu in ihrer Predigt im Abschlussgottesdienst in Aussicht. „Seht die Blumen auf dem Feld“. Sie verweist auf dieses biblische Wort, das alles Wachsen in Gottes Hand legt, damit die Sorge nicht größer wird als das Hoffen auf „Gedeihen“.  Auch beim Abschlussgottesdienst war diese Hoffnung spürbar und alle bekamen ein Päckchen „Wildblumenwiese“ als Erinnerung mit nach Hause. Die Abende und Gottesdienste innerhalb der Visitation waren gute Beispiele für kreatives Neues. In der Region HoRAN darf man gespannt was, was alles aus dieser Visitation wächst.

Von Elke Piechatzek

Kunst der modernen Kalligraphie

Team Morgenlob der evang. Kirchengemeinde Neulußheim

E i n l a d u n g

zu einem kreativen Workshop
Am Samstag, 25. Juni 2022
von 15.00 bis 18.00 Uhr
im Evangelischen Gemeindehaus Neulußheim

„Kunst der modernen Kalligraphie – Handlettering“

Zum Lernen einer Schönschrift um Karten oder Einladungen selbst schön zu gestalten.
Unter Anleitung von Marina Schulz, Künstlerin mit einem Letteratelier in Neulußheim in der Tullastraße.

Kosten: 79,- € inklusive 1 kleines Stiftepaket und 1 Workbook (Papier)

Anmeldungen ab sofort bei Hannelore Schneider Tel: 0162 782 6539
Oder per Mail: info@seelsorge-schneider.de und bei Marina Schulz, Mail: dasletterattelier@web.de

„Alla machs guud, bis donn, loss disch mol widda bei uns bligge!“

Hausmeister, Spielzeugreparierer, Weihnachtsgeschichtenerzähler, Schatzkartenmaler, Märchenerzähler, Playmobilverleiher, Ferienpommesbeauftragter, Lagerfeuermeister, Läusezettelkopierer, barfuß als Simon in der Kirche um allen die Ostergeschichte zu erzählen, Meister der Aprilscherze! Es gibt viele Titel, die mit Christian Lörch, Leiter des evangelischen Kindergartens im Podey-Haus verbunden sind. Sein letzter Aprilscherz war ein Schreiben an alle Eltern, dass die vermeintliche Teilnahme des evangelischen Kindergartens an einer Sprachzertifizierung bekannt gab, die allen Kindern den Dialekt näher bringen sollte. Deshalb wurde an seinem letzten Arbeitstag nach 21 Jahren, am 29.04.2022, im evangelischen Kindergarten im Podey Haus, eine zweisprachige Abschlussrede für ihn gehalten, die so begann:

„So ihr Grutze, jetzat seida all mol schä schdill unn schbitzt die Lauscha! Des isch da Lörsche Chrischdian vun da Orschelpeifas. Monschmol wärda a da Borschemoonschda vun da Kinnerschul g`heesä. Heit isch halt`n gonz bsunnere Daag, weil da Herr Lörch ball nimmi do her kummt. Donn hotta nämlich iwwerhaubt käh Zeit mehr fa`s schaffe. Unn desdawesche saache ma jetzat halt all: „Alla, machs guud, bis donn, loss disch mol widda bei uns bligge!“…

Am Vornittag durfte Christian Lörch seinem Lieblingskanon „Viel Glück und viel Segen“ inmitten aller Kindergartenkinder und dem Team lauschen und wurde mit selbstgemalten Bildern und Geschenken gebührend verabschiedet.

Am Nachmittag wurde Herr Lörch mit der Feueralarmsirene aus seinem Büro gelockt. Eine Konfettikanone explodierte und das Lied „Auf Wiedersehn“ ertönte im Flur. Das gesamte Team stand für ihn Spalier, ein Traktor wartete vor der Tür und war bereit, ihn zu einer Ehrenrunde über das Kindergartengelände zu transportieren.

Dem Kindergartenteam wird Christian Lörch sehr fehlen, dennoch gönnen ihm alle seinen Ruhestand. Im Gemeindefest der Evangelischen Kirchengemeinde am 22. Mai 2022, dass auf dem Gelände des Kindergarten stattfindet, wird Christian Lörch dann auch von der ganzen Gemeinde verabschiedet und seine Nachfolgern Tanja Remle in ihr neues Amt eingeführt.

Sabrina Schneller