Erster Gottesdienst – eine aufregende Aufgabe

Vikarin Joanna Notheis leitet am 26. September zum ersten Mal einen Gottesdienst in der evangelischen Kirchengemeinde Neulußheim. Im Interview verrät sie, wann die Nervosität weg sein wird, wie sie sich vorbereitet hat und warum es wichtig war, die Probe im Talar zu machen.

Frau Notheis, haben Sie Lampenfieber? Nein, aber die normale Nervosität, die einfach dazugehört. Morgens bin ich noch etwas unruhig.

Wann ist die Unruhe weg? Nach dem ersten Wort, das ich gesprochen habe.

Reden vor Publikum ist also kein Problem?
Nein, da hatte ich noch nie Probleme. Auch als Kind schon nicht. Ich habe mir mal, als ich noch klein war, im Urlaub das Mikrofon geschnappt, bin auf die Bühne und habe ein Lied gesungen.

Waren Sie zur Probe auf der Kanzel?
Ja, ich habe die ganze Predigt geübt. Das gibt mir die nötige Ruhe. Ich bewege mich normalerweise sehr gerne beim Reden. Das geht auf der Kanzel nicht. Das ist etwas Neues. Aber ich empfinde das als großen Gewinn. Ich kann mich darauf konzentrieren, was ich sage.

Wie lief die Vorbereitung?
Ich habe ja schon früher Gottesdienste im Bereich des CVJM gehalten und dafür die Vorbereitung gemacht. Insofern war es nicht etwas komplett Neues. Aber die Liturgie ist jetzt selbstverständlich eine andere. Ich denke, da wird sich nach ein paar Mal eine gewisse Routine einstellen. Vieles ist schon vorformuliert. Und Pfarrerin Katharina Garben hat mir dabei ebenfalls sehr geholfen.

Wie läuft die Auswahl der Themen?
Die Themen stehen im liturgischen Kalender der Kirchengemeinde. Der Predigttext ist vorgegeben, entsprechend wird die Liturgie angepasst. Die Herausforderung ist dann, die eigenen Worte zu finden, um dem Predigttext gerecht zu werden.

 Ihre Predigt ist fertig?
Ja. Der Gottesdienst steht. Es kann gepredigt werden. Ich gebe mir für die Vorbereitung mindestens eine Woche Zeit. So habe ich noch genügend Möglichkeiten, um daran zu feilen.

Sie haben den ganzen Gottesdienst geübt?
Ja, ich bin mit Katharina Garben den ganzen Gottesdienst durchgegangen, auch im Talar. Damit ich sehe, wie er sich beim Segen verhält, wenn ich eine Kerze anzünde, oder wann ich ihn etwas anheben muss, zum Beispiel, wenn es hoch auf die Kanzel geht. Da lernt man, auf Kleinigkeiten zu achten.

Wann war es für Sie ein guter Gottesdienst?
Wenn die Leute sagen: Ich komme nächstes Mal wieder.

Interview: Christian Treptow