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Weihnachten findet statt – zuhause!

Die evangelischen Kirchengemeinden in der HoRAN-Region (Hockenheim, Reilingen, Altlußheim, Neulußheim) haben sich aufgrund der steigenden Inzidenzwerte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie dazu entschlossen, alle Präsenzgottesdienste bis 10. Januar abzusagen.

Die Kirchengemeinden wollen nach eigenen Angaben damit ihren Teil zur Kontaktminimierung während des Lockdowns beitragen. Von der Absage sind auch die ursprünglich geplanten Freiluftgottesdienste in Neulußheim am Alten Bahnhof betroffen.

„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Sie fällt mir auch persönlich sehr schwer. Allerdings wollen auch wir den aktuellen Entwicklungen Rechnung tragen und nicht riskieren, dass unsere Gottesdienste Menschen gefährden“, sagt die Neulußheimer Pfarrerin Katharina Garben. Sie verweist auf die digitalen Angebote über die Feiertage. Dazu zählt das Krippenspiel der Konfirmanden und Konfirmandinnen, der geschmückte Weihnachtsbaum aus der Kirche und verschiedene Advents- und Weihnachtslieder, sowie die Weihnachtspredigt von Pfarrerin Garben „Das ist nicht das gleiche wie in der Kirche zu sein, aber es kann eine Hilfe sein Weihnachten auch zuhause wahr werden zu lassen. Weihnachten war schon beim allerersten Mal improvisiert und überraschend und Maria und Josef dachten auch, sie wären ganz allein mit ihrem neugeborenen Sohn. Aber dann kam alles ganz anders. Vielleicht verirren sich ja auch zu uns einige Engel, die sagen: Fürchtet euch nicht!“ Sobald es neue Vorgaben gebe, werde man die Situation neu bewerten und gegebenenfalls auch wieder Präsenzgottesdienste veranstalten.

„Stern über Bethlehem zeig uns den Weg“

Die Evangelische Kirchengemeinde Neulußheim feiert die Geburt Jesu in ihrer festlich geschmückten Kirche und lädt zu den folgenden Gottesdiensten herzlich ein.

Am Vierten Advent findet ein Gottesdienst mit besonderer musikalischer Gestaltung durch Charlotte Johansen und Gerhard Müller statt. Der Gottesdienst beginnt um 09:30 Uhr und wird von Landesbischof i.R. Dr. Fischer gehalten. An Heiligabend findet um 14.30 Uhr ein Gottesdienst für die Bewohner und ihre Familien sowie die Mitarbeiterinnen vom Haus Edelberg statt, den Pfarrerin Katharina Garben halten wird. Die musikalische Gestaltung übernimmt Vera Pfannenstiel.
In der evangelischen Kirche beginnt um 15.30 Uhr ein Familiengottesdienst mit Krippenspiel für die allerjüngsten Gemeindemitglieder mit ihren Familien, den Pfarrerin Garben zusammen mit den Frauen des Familiengottesdienstteams gestaltet. An der Orgel begleitet den Gottesdienst Elke Götz.  Um 17.00 Uhr ist die traditionelle Christvesper mit Pfarrerin Katharina Garben und Gemeindiakon Jascha Richter. Das Krippenspiel der Konfirmanden und Konfirmandinnen, das zum Teil live zum Teil als Video zu sehen sein wird, stellt dieses Mal König Herodes in den Mittelpunkt des Geschehens. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen der Konfi- und – Teamer – Band rund um Organist Gerhard Müller. Im Anschluss an den Gottesdienst spielt der Musikverein Harmonie weihnachtliche Weisen vor dem Gemeindehaus. Auf dem Weg nach Hause erklingt das Glockenspiel vom Turmuhrenmuseum. Um 23.00 Uhr feiert die Gemeinde ihre Christmette in der nur mit Kerzen erleuchteten Kirche. Pfarrerin Garben gestaltet gemeinsam mit Prälat Böttner, dem Ev. Kirchenchor unter Leitung von Hyunju Kwon, Gerhard Müller und Prof. Klaus und Miriam Eisenmann diesen stimmungsvollen Ausklang der Heiligen Nacht. Anschließend kann man bei einem Becher Glühwein oder Apfelpunsch den Heiligen Abend ausklingen lassen. Die dabei erzielten Spenden gehen an den Tafelladen in Hockenheim. Am 25. Dezember, dem 1.  Weihnachtstag, ist um 10.00 Uhr Lußheim Gottesdienst in Altlußheim in der ev. Kirche mit Pfarrer Matthias Zaiss. Am 2. Weihnachtstag, 26.12., findet in der ev. Kirche in Neulußheim um 10.30 das beliebte Weihnachtslieder Wunschsingen im Gottesdienst mit Landesbischof i.R. Dr. Fischer statt. Die Kollekten an allen Gottesdiensten an Weihnachten gehen an die Aktion „Brot für die Welt“. Zum Altjahresabend an Silvester findet der Gottesdienst mit Abendmahl um 18.30 Uhr statt. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen von Gerhard Müller und Charlotte Johansen.

Wie das Kind in der Krippe Eltern bekommen hat

„Das ist das Jesuskind für unsere Kirche“ fand Liesel Wagner, die frühere Kirchendienerin der Neulußheimer evangelischen Kirche, als sie erst in Wien und dann im Allgäu nochmals eine äußerst schöne Jesus-Krippenfigur gesehen hatte. Sie konnte nicht anders und kaufte die Figur zusammen mit der Krippe. Das war vor etwa 55 Jahren. „An die Kosten kann ich mich heute nicht mehr erinnern. Ich hatte aber eine Spendenaktion dafür angekurbelt“ sagt Liesel Wagner. Der Kirchengemeinderat war jedenfalls angetan von der Idee.

Seither lag die wertvolle, fein ausgearbeitete Figur mit der außergewöhnlichen Bemalung in der Krippe mit Stroh, jedes Jahr zu Weihnachten unter dem großen Christbaum neben dem Altar unseres Gotteshauses. Was viele Jahre fehlte, war das heilige Elternpaar.
Die Kirchengemeinderäte waren sich einig, hier wollen wir Abhilfe schaffen.

Isolde Schilling, ehemals Kirchengemeinderätin, hatte bei einer Ausstellung die Künstlerin Ulrike Beining aus Oberhausen-Rheinhausen kennen gelernt. Sie nahm seinerzeit Kontakt zur Holzkünstlerin auf. Ließ sich die Anschaffung einer Maria- und Josef-Figur von den Kosten her bewerkstelligen? Für so ein Vorhaben war im Etat der Kirchengemeinde kein Beitrag vorgesehen.

Es wurde damals ebenfalls eine Spendenaktion, dieses Mal von Isolde Schilling gestartet, die recht erfolgreich war. Mit dem Erlös erstand die Kirchengemeinde zwei handwerklich hochrangige etwa 1,50 Meter große Elternfiguren. Geschnitzt von der Künstlerin Beining, aus bestem Schwarzwälder Lindenholz. Die zwei entstandenen Kunstwerke, Maria und Josef, bilden seit Weihnachten 2001 zusammen mit dem Jesuskind in der Krippe ein schönes Ensemble, wie es nur wenige Kirchen besitzen. Man wusste damals lediglich von vergleichbaren Figuren einer Heiligen Familie im Mainzer Dom St. Martin.

Ein paar Jahre später leistete man sich noch ein liegendes Schaf, das die Gruppe komplett macht.

G. Jahn