„Ich stehe hier vor einem Scherbenhaufen…“ so hat meine ehemalige Chefin es bezeichnet, wenn ein Termin nicht gut lief, wenn sie fand, dass ich Sie nicht gut vorbereitet hatte. Scherben gibt es öfter mal auch zuhause, dann wenn etwas zerbrochen ist. Und meistens zerbrechen ja nur Dinge, die man wirklich mag und nicht die alten Tassen, die man sowieso aussortieren wollte. Nicht nur Dinge können zerbrechen, auch Frieden kann zerbrechen, Gewissheiten können zerfallen und auch mein eigenes Selbstbild zerfällt manches Mal in einen großen Scherbenhaufen. So war das zum Beispiel auch bei Petrus, einem Freund von Jesus. Er hatte geschworen Jesus niemals zu verleugnen und hat es doch getan. Alles, was sich die Jüngerinnen und Jünger erhofft hatten von Jesus ist an Karfreitag zerbrochen und ihre Hoffnungen, ihr Mut gleich mit. Was ist heute zerbrochen und liegt als Scherbenhaufen vor uns? Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben sich darüber Gedanken gemacht, die sie in der Osternacht veröffentlichen werden. Und auch die neue Osterkerze ist aus Scherben zusammengesetzt. Scherben bringen Glück, so sagt es ein Sprichwort. Ob das stimmt, wage ich zu bezweifeln. Aus Scherben kann aber durchaus etwas Neues entstehen, etwas sehr Schönes sogar, etwas, dass von den Brüchen und Rissen weiß, aber dennoch strahlt und leuchtet.

Unser Andachts- und Gottesdienstprogramm in der Kar -und Osterzeit