„Gemeinsam statt Einsam“

Vorne v.l.n.r.: Christa Brenner, Ulla Kilian, Agnes Schmidt, Marianne Seitz, Jutta Fischer, Ingeborg Ullrich, Dorle Konrad, Pfarrerin Katharina Garben, Katharina Thorn, Renate Hettwer; hinten: Josef Schellenberger, Bruno Schmidt, Dr. Ralf Wagner, Claudia Hörger, Gerda Schellenberger, Karlheinz Greulich, Kerstin Petrauschke, Karin Hennig-Ruiness, Stefan Dietrich. (Es fehlen: Ingrid Rausch, Dagmar Engelhardt und Barbara Weber) (Foto Hettwer)

Wieder viel zu schnell vorbei:
Projekt der Ev. Kirchengemeinde „Gemeinsam statt einsam“ endet für 2020

Ein bekanntes Sprichwort sagt, dass, wenn es am Schönsten ist, man aufhören sollte. Dem wollten die Gäste aber ungern zustimmen. Seit dem 10.Januar 2020 öffnete die Ev. Kirchengemeinde Neulußheim mit ihrem Projekt „Gemeinsam statt einsam“ für acht Freitage den Gemeindesaal und lud die Bevölkerung ein Platz zu nehmen, ein schmack haftes Essen in Gesellschaft einzunehmen und sich einmal an den gedeckten Tisch zu setzen.

„Schade“, so eine Besucherin, die zum letzten Mittagstisch mit ihrer Freundin gekommen war, “ich würde gerne das ganze Jahr kommen, Freunde und Nachbarn treffen, und wissen Sie, ich koche zwar fast jeden Tag für mich alleine, in Gemeinschaft schmeckt es mir aber am besten“. Das ganze Team um Dr. Ralf Wagner und Gerda Schellenberger ist ein tolles Team, immer nett und freundlich“. „Und das Besondere an diesem Projekt ist doch,“ so Helmut Eisinger, „dass Jedermann kommen kann, ob jung oder alt, arm oder reich, hier geht es ausschließlich um die Begegnung und das gemeinsame Mittagessen.“

An den acht Freitagen wurden insgesamt fast 700 Gäste bewirtet. Spei-sen vom Gulasch oder Gemüseeintopf bis hin zu den handgefertigten Maultaschen, die als letztes Essen mit Salat serviert wurden. Dazu wurden etliche Kisten Wasser und Apfel-saftschorle eingeschenkt und viele leckere Nachtische für die Leckermäulchen zubereitet.

Alle Zutaten der bodenständigen Gerichte, überwiegend aus regionalem Anbau, wurden morgens frisch vom Küchenteam zubereitet und verarbeitet, und auch dafür gab es viel Lob. Hier dankte die Ev. Kirchengemeinde allen Sponsoren, die das eine oder andere zum Gelingen beigesteuert hatten oder großzügig Rabatt gewährten, wobei die Firma Cornelius, die Sparkasse, das Versicherungsbüro Jürgen Saam, Apfel Hoffmann, Bauer Merz, die Landfrauen und Bäckerei Bauer besondere Erwähnung fanden.

Pfarrerin Katharina Garben dankte allen Helferinnen und Helfern, die für einen Augenblick der Vorstellung aus der Küche herausschauten, für ihren unermüdlichen Einsatz. Und so wie die mitgebrachten Blumen, so verschieden sei auch das Team, das in den acht Wochen viel geleistet, geplant, gekocht, serviert und so zum erfolgreichen Gelingen des Projekts beigetragen habe. Das ganze Team um Dr. Ralf Wagner und Gerda Schellenberger war hoch motiviert, jeder an seinem Platz. Die Gäste ließen es sich nicht nehmen, kräftig zu applaudieren und Danke zu sagen.

Was die Mittagsgäste besonders freute war, dass sich Bürgermeister Gunther Hoffmann und Alexandra Özkalay vom Kulturamt zum Mittagessen einfanden und auch des Lobes voll waren. Geschenke hatten sie für alle Teammitglieder als Dankeschön mitgebracht. „Unsere Gemeinde lebt durch Sie“, so Hoffmann, „was wäre Neulußheim ohne solch uneigennüt-ziges Engagement für die Gemeinschaft. Wir sind überaus stolz auf sie alle“.

„Wer immer du bist, was auch immer du glaubst, wo immer du dich befindest auf deiner Lebensreise – du bist willkommen.“ Das große göttliche Ja stehe am Anfang der Einladung, so Katharina Garben in ihrem Tischgebet.

In gemütlicher Runde ließen die Gäste nach dem Mittagessen bei Kaffee und Kuchen die vergangenen Wochen Revue passieren. Und wie sagte ein Mittagsgast am Ende dieses Nachmittags: „Schade, dass es schon wieder vorbei ist. In diesen acht Wochen habe ich eine wunderbare Gemeinschaft erfahren, viele neue Kontakte knüpfen können und vor allen Dingen mich an den gedeckten Tisch setzen dürfen.“

Und so hieß es nun Abschied nehmen. Und wie sagte auch das Team einhellig: „Ja, die Zeit, die wir gemeinsam im Team und mit den Gästen geteilt haben, war wieder etwas Schönes und Besonderes. Auch in 2021 wollen wir das Projekt „Gemeinsam statt einsam“ gerne ehrenamtlich weiter fortführen. Die eingegangenen Spenden aus den aufgestellten Behältern dürften dazu ausreichen.“

Und so dürfen sich die Mittagsgäste bereits heute auf den 15.Januar 2021 freuen, wenn es wieder heißt „Gemeinsam statt einsam“.

Renate Hettwer